Die Ölpreise setzen am letzten Handelstag der Woche ihre gestern gestartete Erholung mit weiteren Gewinnen fort. Trotz der zuletzt deutlich gefallenen Notierungen, könnte die weltweit wichtigste Ölsorte Brent den besten Monat seit Juni vergangenen Jahres verbuchen.
Zolldrohungen lasten auf Ölpreisen
Die Rohölpreise waren ab der Monatsmitte aufgrund der zunehmenden Befürchtungen im Zusammenhang mit den von US-Präsident Donald Trumps angekündigten Zöllen deutlich unter Druck geraten. Diese könnten das globale Wirtschaftswachstum bremsen und somit für deutlich weniger Nachfrage nach dem „schwarzen Gold“ sorgen.
Gestern Abend hatte sich Trump erstmals seit Wochen persönlich zu den geplanten Strafzöllen für Waren aus Kanada und Mexiko geäußert. Dabei bekräftigte er seine Drohung, bereits ab dem morgigen Samstag Zölle in Höhe von 25 % auf Einfuhren aus den beiden Ländern zu erheben.
Blufft der US-Präsident?
An den Rohstoffmärkte sorgte der Hinweis Trumps für ein Aufatmen, als er in diesem Zusammenhang erklärte, dass Rohöl möglicherweise von den Zöllen ausgenommen sei. Eine offizielle Entscheidung zu dieser Frage ist bisher offenbar noch nicht gefallen. Trump gilt als Dealmaker und Pokerspieler, der oft bis zum letzten Schluss wartet, um das für ihn beste Resultat aus einer Patt-Situation zu erzielen.
Laut der U.S. Energy Information Administration, dem Statistikamt des US-Energieministeriums, exportierte Kanada zuletzt 3,9 Millionen Barrel (159 Liter) Rohöl pro Tag in die USA,, während Mexiko 733.000 Barrel pro Tag beisteuerte. Die Gesamtimporte an Rohöl in die USA betragen rund 6,5 Millionen Barrel pro Tag.
Ukraine attackiert wichtigen Hafen der russischen Schattenflotte
Unterdessen haben ukrainische Drohnen in einem gestern Nacht durchgeführten Angriff die russische Ölpumpstation Andreapol attackiert. Diese ist die Teil der Ölexportroute über den Ostseehafen Ust-Luga, der als einer der wichtigsten Häfen gilt, die von Russlands Schattenflotte genutzt werden.
Die Ukraine hat in den letzten Wochen, kurz vor dem dritten Jahrestag des Krieges, ihre Drohnenangriffe auf russische Militär- und Energieanlagen verstärkt. Beobachtungen Finnlands zufolge; sind die russischen Öllieferungen über die Ostsee in den letzten vier Monaten des Jahres 2024 um 10 % zurückgegangen.
Dies ist aber weniger ukrainischen Angriffen als vielmehr den EU-Sanktionen gegen russische Öl- und Gasexporte geschuldet.
Heizölpreise wieder teurer
Da heute Morgen im frühen Handel leichte Preisaufschläge für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal +0,70 Euro bis +1,00 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch zum Donnerstag.
Source: Futures-Services