Obwohl die Ölmärkte am Freitag kräftig unter Druck geraten waren, verbuchten die beiden weltweit wichtigsten Ölsorten Brent und West Texas Intermediate (WTI) einen Wochengewinn von 3,0 bzw. 3,3 %.
Beim Heizöl betrug der Aufschlag gegenüber der Vorwoche 1,3 % oder 1,20 Euro. Auf Monatsfrist beläuft sich das Plus auf 0,8 % oder 77 Cent. Von ihrem am 13. Januar bei 105,19 Euro markierten Jahreshoch sind die durchschnittlichen Heizölpreise damit um rund 11,3 % gefallen.
In der vergangenen Woche war der Montag mit 92,23 Euro für 100 Liter der günstigste Tag für den Heizölkauf. Der Donnerstag wiederum war mit 93,88 Euro der teuerste Tag, um seine Heizölvorräte aufzufüllen.
Trump verkürzt Frist für Russland auf zehn Tage
Nach einem ruhigen Wochenauftakt wurden die Ölmärkte am Dienstag von der Meldung überrascht, dass US-Präsident Donald Trump Russland die Frist, um ein Waffenstillstandsabkommen mit der Ukraine zu erzielen, auf nur noch zehn Tage verkürzt hatte.
Noch Mitte des Monats hatte Trump gedroht, Zölle von bis zu 100 % zu erheben, sollte Moskau nicht innerhalb von 50 Tagen einem Waffenstillstand zustimmen. Der Kreml muss demnach bis Freitag, den 8. August, eine Einigung mit der Ukraine erzielen, um Sekundärzölle zu vermeiden.
USA bestrafen Indien für Kauf russischen Öls
Am Mittwoch kletterten die Ölpreise auf ein neues Monatshoch, nachdem Trump auf seiner Plattform „Truth Social“ angekündigt hatte, dass die USA Zölle in Höhe von 25 % auf Waren aus Indien erheben werden. Dazu würde noch eine nicht näher bezeichnete Strafe für den Kauf von russischem Öl und Waffen kommen. Der bevölkerungsreichste Staat der Erde ist laut der Tageszeitung „Times of India“ zu rund 35 % von russischen Rohölimporten abhängig.
Einbruch am US-Arbeitsmarkt und OPEC-Sitzung belasten Ölpreise
Am Freitagnachmittag sorgte ein schwacher US-Arbeitsmarktbericht an den Rohölmärkten für deutliche nachgebende Ölnotierungen. Die Jobdaten verstärkten die Sorgen um eine nachlassende Ölnachfrage angesichts der am 7. August in Kraft tretenden US-Importzölle.
Zudem wurde an den Ölmärkten damit gerechnet, dass die OPEC+ am Wochenende einer weiteren starken Produktionssteigerung zustimmen wird. Diese würde die freiwilligen Produktionskürzungen von 2,2 Millionen Barrel (159 Liter) pro Tag ab November 2023 vollständig rückgängig machen. Gestern bestätigte das Ölkartell diese Vermutung, in dem es mitteilte, dass es ab Oktober zusätzliche 548.000 Barrel pro Tag fördern wird.
Heizölpreise notieren trotz Steuerbelastung deutlich unterhalb des Vorjahresniveaus
Trotz der Aufwärtsbewegung in der letzten Woche notieren die Heizölpreise selbst unter Berücksichtigung der zu Jahresbeginn hinzugekommenen höheren CO2-Abgabe, die mit knapp 2,70 Euro für 100 Liter Heizöl zu Buche geschlagen hatte, weiter rund 4 % unterhalb des vergleichbaren Vorjahreszeitraums. Das vor zwei Jahren festgestellte Kursniveau lag zu dieser Jahreszeit fast 15 Euro höher.
Die genannten Heizölpreise beziehen sich stets auf den deutschlandweiten Durchschnittspreis bei einer Bestellung von 3.000 Liter Heizöl Standard schwefelarm inklusive 19% MwSt. Außerdem fallen durch Transportkosten die Preise regional unterschiedlich aus. Stand der Preise 01.08.2025
Source: Futures-Services