Die Ölpreise starten am frühen Dienstagmorgen mit Verlusten in den zweiten Handelstag der Woche. Gestern hatten die Notierungen im Vorfeld des in Washington stattfindenden Gipfeltreffens zur Beendigung des Ukraine-Krieges zulegen können.
Dabei verbuchte die Atlantiksorte Brent Preisaufschläge in Höhe von 75 Cent oder 1,1 % auf 66,60 US-Dollar pro Barrel, während US-Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) um 62 Cent oder 1,0 % auf 63,42 US-Dollar pro Barrel zulegte.
Rohölpreise steigen vor Ukraine-Gipfel
Die Rohölpreise konnten damit am Montag einen Teil ihrer Vorwochenverluste wieder ausgleichen. Dass die Ölpreise ihre Vortagesgewinne heute im frühen Handel nicht verteidigen können und zeitweise sogar deutlicher nachgeben, liegt an den Ereignissen, die sich gestern noch in der Nacht in Washington zugetragen haben.
Dort hatte US-Präsident Donald Trump angekündigt, die Vorbereitungen für ein trilaterales Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj aufzunehmen.
Dabei hatte Selenskyj die Notwendigkeit eines echten Friedens betont und die Beteiligung der USA an Sicherheitsgarantien begrüßt. Zuvor hatte der US-Präsident bestätigt, dass Russlands Präsident Putin zugestimmt habe, Sicherheitsgarantien in Betracht zu ziehen, sofern in den Gesprächen über mögliche Gebietsabtretungen verhandelt werde.
Verbündete arbeiten Sicherheitsgarantien aus
Noch in der Nacht erklärte US-Außenminister Marco Rubio, er werde mit europäischen Verbündeten und außereuropäischen Ländern an Sicherheitsgarantien für die Ukraine arbeiten. Am gestrigen Treffen hatten unter anderem der französische Präsident Emmanuel Macron, Bundeskanzler Friedrich Merz, die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen und der britische Premierminister Keir Starmer teilgenommen.
Ölpreise würden im Friedensfalle weiter fallen
Nach Einschätzung von Rohölhändlern könnten die Preise weiter unter Druck geraten, sollte es zu einer schnellen Lösung des Krieges zwischen der Ukraine und Russland kommen. Denn dann dürfte bislang sanktioniertes Rohöl wieder in größerem Rahmen auf den Weltmarkt gelangen, der bereits jetzt als überversorgt gilt. Diese würde die Ölpreise mit ziemlicher Sicherheit weiter verbilligen.
US-Handelsberater: Indiens Kauf von russischem Öl muss aufhören
Zuvor hatte gestern der Handelsberater des Weißen Hauses, Peter Navarro, darauf hingewiesen, dass Indiens Käufe von russischem Öl „opportunistisch und zutiefst schädlich“ für die weltweiten Bemühungen seien, den Kreml zu isolieren.
Navarro erklärte, dass die Einnahmen aus Indiens Kauf von russischem Rohöl an Indiens Energiegiganten und dann in Wladimir Putins „Kriegskasse“ fließen. Indien müsse anfangen, sich wie ein strategischer Partner der USA zu verhalten, wenn es auch als solcher behandelt werden wolle, so Navarro.
Heizölpreise ziehen leicht an
Angesichts der Tatsache, dass heute im frühen Handel die Preise für Gasöl, dem Vorprodukt für Heizöl und Diesel, leicht steigen, legen hier zu Lande auch die Heizölpreise etwas zu. Im Vergleich zu gestern Vormittag muss je nach Region mit Aufschlägen gerechnet werden. Im Durchschnitt werden die Inlandspreise +0,20 bis +0,40 Euro pro 100 Liter höher gesehen als noch am Montagmorgen.
Source: Futures-Services