Die Ölpreise zeigten sich zum Wochenauftakt stabil und von den am Freitag erlittenen Verlusten zumindest ein Stück weit erholt. Heute ist im frühen Handel bislang eine uneinheitliche Preisentwicklung bei den beiden wichtigsten Ölsorten Brent und WTI zu beobachten.
Verarbeitendes Gewerbe in China schrumpft weiter
Dabei waren die Vorlagen für die Ölproduzenten alles andere als kurstreibend gewesen. Am Wochenende veröffentlichte Wirtschaftsdaten des Nationalen chinesischen Statistikamtes hatten gezeigt, dass die Produktionstätigkeit in China im August den vierten Monat in Folge geschrumpft und auf den niedrigsten Stand seit sechs Monaten gefallen war.
Sowohl die Auftragseingänge, einschließlich der Exportaufträge, als auch die Beschäftigung waren im August hinter den Erwartungen der Volkswirte zurückgeblieben.
Wende lässt auf sich warten
Die Daten waren für Analysten ein weiterer Hinweis darauf, dass sich die Stärke des verarbeitenden Gewerbes aus der ersten Jahreshälfte abkühlt und dass eine Belebung in anderen Bereichen der Wirtschaft erfolgen muss, wenn das Reich der Mitte das Wachstumsziel von 5 % seines Bruttoinlandsprodukts erreichen will.
Nach Meinung von Wirtschaftsexperten benötigt China jedoch weitere konjunkturelle Anreize um die Wende in seiner Wirtschaft herbeizuführen.
Machtspiele in Libyen stützen Ölpreis
Stützend wirkte sich gestern der Lieferausfall in Libyen auf die Ölpreise aus. So waren die Ölexporte in den wichtigsten libyschen Häfen gestoppt und die Produktion im ganzen Land gedrosselt worden. Rivalisierende politische Gruppierungen streiten seit Jahren über die Kontrolle der Zentralbank und damit einhergehend über die Verteilung der Öleinnahmen.
Immerhin hatte die libysche Arabian Gulf Oil Company am Sonntag die Produktion von rund 120.000 Barrel pro Tag wieder aufgenommen, um ein wichtiges Kraftwerk zu versorgen.
Kommt höheres OPEC+-Angebot später?
Unterdessen sagen einige Analysten, dass die Produktionsausfälle in Libyen den OPEC+-Mitgliedern Spielraum lassen könnten, um die für Oktober angekündigte Angebotssteigerung hinauszögern.
Die Organisation der erdölexportierenden Länder (OPEC) und ihre Verbündeten, die zusammen als OPEC+ bekannt sind, wollen ihre Fördermenge im Oktober um 180.000 Barrel pro Tag zu erhöhen. Dies ist Teil eines Plans, der vorsieht, die aktuellen Förderkürzungen von 2,2 Millionen Barrel pro Tag aufzuheben und andere Kürzungen bis Ende 2025 beizubehalten.
Heizölpreise ohne feste Tendenz
Nachdem heute im frühen Handel kaum messbare Preisveränderungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal +0,40 Euro bis -0,10 Euro pro 100 Liter mehr, bzw. weniger bezahlen als noch am Montag.
Source: Futures-Services