Der Handelsstreit zwischen den USA und China bleibt auch in dieser Woche tonangebend, nachdem Donald Trump letzten Donnerstag erneut Strafzölle angekündigt hat. Längst schon bremst der Konflikt zwischen den beiden Wirtschaftsmächten die Weltwirtschaft und das Ölnachfragewachstum aus, womit die Ölpreise immer mehr unter Druck geraten.
Handelsstreit befeuert Nachfragesorgen
Noch im Juni hatte es so ausgesehen, als sei eine Einigung im Wirtschaftsstreit zwischen Washington und Peking greifbar nahe. Donald Trump und sein Amtskollege Xi Jinping hatten am Rande des G-20-Gipfels noch versöhnliche Töne angeschlagen und Hoffnungen für die kommenden Verhandlungen geschürt. Diese sind in der vergangenen Woche nun offenbar gescheitert und Trump hat erneut Strafzölle verhängt.
Der andauernde Konflikt zwischen den beiden größten Wirtschaftsmächten der Welt zeigt inzwischen eindeutige Auswirkungen auf die globale Wirtschaftsentwicklung. Die Konjunktur schwächelt schon seit Jahresbeginn und mir ihr sinkt auch das Ölnachfragewachstum. Die Marktteilnehmer befürchten trübe Zukunftsaussichten, da das Angebot an Öl in der Zukunft eher steigen wird. Zu viel Öl für zu wenige Abnehmer setzt schon jetzt die Ölpreise unter massiven Druck, und dass, obwohl zahlreiche globale Faktoren eigentlich für Preissteigerungen sprechen.
Ölpreise unter Druck
Der Finanzexperte Harry Tchilinguirian von BNP Paribas meint, der Markt werde zur Zeit von Stimmungsschwankungen in Bezug auf die Wirtschaft getrieben und nicht von genauen Berechnungen oder Analysen. Die Reaktion der Anleger auf die Zinssenkung der US Notenbank Fed in der vergangenen Woche gibt ihm Recht. Trotz einer Herabsetzung des Leitzinses ging der Dollarkurs zunächst nach oben, da die Anleger nicht glauben wollten, dass eine einzelne Zinssenkung ausreicht, die wirtschaftliche Instabilität umkehren zu können.
Und nun steht auch noch zu befürchten, dass Washington seinen harten Kurs beibehält und China durch größtmöglichen Druck zu einer Einigung zwingen will. Dies ist im Interesse des US-Präsidenten, der längst schon wieder in den Wahlkampfmodus gewechselt hat und einen Sieg im Wirtschaftsstreit gut nutzen könnte, um seine Wiederwahl im nächsten Jahr zu sichern.
Die amerikanische Wirtschaft befindet sich momentan im Aufschwung und auch die US-Ölproduktion steht nicht schlecht da. Zwar entwickelt sich der neue Zweig Schieferölindustrie nicht ganz so schnell wie noch Anfang des Jahres prognostiziert, es wird aber dennoch erwartet, dass das Ölangebot aus Amerika bis Ende 2020 deutlich zunehmen wird. Die Gefahr einer Überversorgung ist also nicht komplett von der Hand zu weisen und macht es den Ölpreisen momentan fast unmöglich, dauerhaft stabil zu bleiben.
Ausblick
Die Heizölpreise im Inland sind zum Start in die Woche etwas günstiger als noch am Freitag. Für 100 Liter zahlen Verbraucher demnach heute etwa -0,30 bis -0,50 Euro weniger.
Source: Futures-Services