Bei den Ölpreisen waren am Donnerstag leichte Aufschläge zu beobachten. Die Atlantiksorte Brent legte um 64 Cent auf 83,67 Dollar je Barrel (a 159 Liter) zu, die US-Sorte West Texas Intermediate verteuerte sich um 70 Cent auf 78,61 Dollar je Barrel. Das Geschehen an den Ölmärkten war dabei einmal mehr vom Geschehen im Nahen Osten und der Situation auf der Angebotsseite geprägt.
Hoffnung auf Feuerpause
Wie gestern bekannt wurde, hat das Kriegskabinett des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu die Entsendung von Unterhändlern zu den heute in Paris stattfindenden Waffenstillstandsgesprächen gebilligt.
Dort bemühen sich Ägypten, Katar und die USA sich um eine Waffenruhe im Israel-Gaza-Krieg. Laut dem Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, gibt es Fortschritte in den Verhandlungen über eine Feuerpause und der Freilassung von Geiseln.
Netanjahu präsentiert Kabinett seinen Nachkriegsplan
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Medienberichten zufolge dem Sicherheitskabinett seinen Plan für die Verwaltung des Gazastreifens nach dem Krieg vorgelegt. Dieser sieht die volle Sicherheitskontrolle über das gesamte Küstengebiet durch das israelische Militär vor.
In der Zwischenzeit kündigten die mit dem Iran verbündeten Huthi-Milizen im Jemen an, ihre Angriffe auf Schiffe im Roten Meer und in anderen Gewässern zu verstärken. Man habe „U-Boot-Waffen“ eingeführt, sagte der Anführer der Gruppe am Donnerstag.
Situation auf der Angebotsseite entspannt sich
Auf der Angebotsseite dürfte nach Einschätzung von Experten das Schlimmste bei den jüngst erfolgten Unterbrechungen erst einmal überstanden sein. Zwar seien die Fahrten durch das Rote Meer nicht sicherer geworden, aber die ersten für den Westen bestimmten Lieferungen aus Asien, die um Afrika herum umgeleitet wurden, seien jetzt in europäischen Häfen anzukommen. Von nun an dürften diese Ströme für einen stetigen Strom von Lieferungen sorgen.
US-Raffinerien nehmen Arbeit nach Unterbrechungen wieder auf
Unterdessen hat sich auch die nordamerikanische Produktion von den eisigen Temperaturen erholt, die im letzten Monat kurzzeitig zu einem Ausfall von bis zu 1 Million Barrel pro Tag geführt hatten.
So soll die Whiting-Raffinerie vom Energieriesen BP mit einer Kapazität von 435.000 Barrel pro Tag in Indiana, die größte Raffinerie im Mittleren Westen der USA, informierten Kreisen zufolge nach dem Stromausfall am 1. Februar jetzt im März wieder die volle Produktion aufnehmen.
Die Raffinerie von TotalEnergies in Port Arthur, Texas, mit einer Kapazität von 238.000 Barrel pro Tag arbeitet ebenfalls an der Wiederaufnahme der Produktion, obwohl sie nach einem wetterbedingten Stromausfall noch immer nur eingeschränkt in Betrieb ist.
Heizölpreis legt leicht zu
Nachdem die Notierungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, heute Morgen einmal mehr leicht oben klettern, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region etwa +0,15 bis +0,75 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch am Donnerstag.
Source: Futures-Services