Nachdem sich die Preise für die beiden weltweit wichtigsten Ölsorten Brent und West Texas Intermediate (WTI) in der letzten Woche um 4,4 % bzw. 5,1 % verbilligt hatten, waren sie zum Wochenauftakt nahezu unverändert aus dem Handel gegangen.
Im frühen Dienstagshandel ziehen die Preise für die Atlantiksorte Brent um 34 Cent oder 0,5 % auf 66,97 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) an, während WTI-Rohöl mit einem Plus von 31 Cent oder 0,5 % bei 64,27 US-Dollar in den Tag startet.
USA setzen Strafzölle auf China-Importe um 90 Tage aus
Mit den Aufschlägen reagieren die Ölmärkte erleichtert auf die jüngste Entwicklung im Zollstreit zwischen den USA und China. Nur wenige Stunden, bevor heute die Wiedereinführung hoher US-Zölle auf chinesische Waren erfolgt wäre, hat US-Präsident Donald Trump gestern eine Verordnung unterzeichnet, mit der sich die Frist um 90 Tage bis Mitte November verlängert.
Nach der jüngsten Verhandlungsrunde zwischen US-Handelsunterhändlern und ihren chinesischen Amtskollegen, die Ende Juli in Stockholm stattfand, war am Markt mit diesem Vorgehen gerechnet worden.
Denn ohne die Verlängerung des Ultimatums wären die US-Zölle auf chinesische Waren wieder auf das Niveau vom April gestiegen. Damals hatte Trump die pauschalen Zölle auf chinesische Importe auf 145 % erhöht, worauf China mit Zöllen in Höhe von 125 % auf US-Waren reagierte.
Das Reich der Mitte ist der weltweit zweitgrößte Ölverbraucher. Eine zollbedingte Beeinträchtigung der Wirtschaft würde sich spürbar auf die Ölmärkte auswirken.
US-Präsident: Strebe kein Abkommen an
Für den weiteren Verlauf der Woche, werden die Ölmärkte im Bann des für Freitag angesetzten Treffens zwischen dem Präsidenten der USA und Russlands zur Beendigung des Ukraine-Krieges stehen. Gestern hatte Trump angekündigt kein Abkommen zum Ukraine-Krieg anzustreben. Er verwies darauf, dass das dies nicht seine Aufgabe sei, er aber gerne eine Waffenruhe sehen würde.
Trump ergänzte: „Wir werden uns die Rahmenbedingungen ansehen und dann werde ich direkt nach dem Treffen Präsident Selenskij und die europäischen Staats- und Regierungschefs anrufen.“ Zuvor waren besonders aus Kreisen der Europäer Bedenken geäußert worden, bei den Verhandlungen übergangen und vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden.
Obwohl Trump versucht, die Erwartungen an das Treffen herunterzuspielen, würde jede Form einer vorübergehenden Vereinbarung zwischen Russland und der Ukraine das Risiko einer Unterbrechung der russischen Öllieferungen beenden, das seit einiger Zeit über den Ölmärkten schwebt.
Heizölpreise ziehen wieder an
Angesichts der heute bislang steigenden Preise an den Ölmärkten, legen hier zu Lande die Heizölpreise zu. Im Vergleich zu gestern Vormittag muss je nach Region mit Aufschlägen gerechnet werden. Im Durchschnitt werden die Inlandspreise +0,85 bis +1,25 Euro pro 100 Liter höher gesehen als noch am Montagmorgen.
Source: Futures-Services