Die Ölpreise sind mit weiteren Kursverlusten in die neue Woche gestartet, nachdem sie bereits am Freitag mit einem dicken Minuszeichen ins Wochenende gegangen waren. Die Atlantiksorte Brent hatte am letzten Handelstag ein Minus von 2,5% und die US-Sorte West Texas Intermediate sogar einen Abschlag von 2,7% verzeichnet.
Hoffnung auf Feuerpause im Gazastreifen
Zu diesem Zeitpunkt fanden in Paris bereits die Gespräche über einen Waffenstillstand für den Gazastreifen statt. Diese werden als der ernsthafteste Versuch seit Wochen angesehen, den Konflikt um Gaza zu beenden und die Freilassung israelischer und ausländischer Geiseln zu erreichen.
Gestern Abend hieß es, Vertreter Israels, der Vereinigten Staaten, Ägyptens und Katars hätten sich auf die Grundzüge eines Geiselabkommens für eine zeitweise Feuerpause verständigt. Der Nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, betonte dabei, dass die Verhandlungen weiter andauerten und die Details noch ausgearbeitet werden müssten.
Massive Militärschläge gegen Huthi-Miliz am Wochenende
US-amerikanische und britische Streitkräfte haben nach offiziellen Angaben am Samstag mehr als ein Dutzend Ziele der Huthi im Jemen angegriffen. Es war die jüngste Runde von Militäraktionen gegen die mit dem Iran verbundene Miliz, die weiterhin die Schifffahrt in der Region angreift um die Palästinenser im Gazastreifen zu unterstützen.
Heute Morgen teilte dann das U.S. Central Command (CENTCOM) mit, dass die Huthi am Samstag im Golf von Aden eine ballistische Anti-Schiffs-Rakete abgefeuert hatten, die wahrscheinlich den unter US-Flagge fahrenden und betriebenen Öltanker Torm Thor treffen sollte. Laut CENTCOM schlug die Rakete schlug im Wasser ein und verursachte keine Schäden oder Verletzungen.
Dieselpreise steigen wegen Huthi-Attacken…
Aufgrund von Angriffen der Huthi auf Schiffe im Roten Meer sind auch viele der europäischen Diesellieferanten im Nahen Osten und in Asien gezwungen, das Kap der Guten Hoffnung zu umfahren. Dies führt zu langen Verzögerungen und macht den Handel weniger rentabel.
…und Problemen bei US-Raffinerien
Ein Einbruch der US-Raffinerietätigkeit aufgrund von Winterstürmen und Wartungsarbeiten verschlimmert derzeit die Lage zusätzlich. Einer Datenanalyse zufolge gingen die europäischen Dieselimporte aus den USA in diesem Monat um fast die Hälfte auf 6,65 Millionen Barrel (a 159 Liter) zurück. Mit 11,44 Millionen Barrel hatten sie im Januar noch den höchsten Stand seit August 2017 erreicht.
Die Auslastung der US-Raffinerien ist nach Angaben der US-Regierung von fast 93% zu Beginn des Jahres auf 80,6% in diesem Monat gesunken – den niedrigsten Wert seit Dezember 2022. Da die europäischen Raffinerien im März und April ihre eigenen Wartungsarbeiten vornehmen werden, dürften die europäischen Dieselpreise nach Einschätzung von Analysten weiter steigen.
Heizölpreise geben nach
Angesichts der schwächer tendierenden Kurse an den Rohölmärkten, ergeben sich bei den den Inlandspreisen moderate Preisabschläge. So kosten 100 Liter Heizöl im Bundesgebiet, je nach Region, etwa -0,70 bis -1,30 Euro weniger als noch zum Wochenschluss.
Source: Futures-Services