Nachdem der Ölpreis für die Atlantiksorte Brent im April auf ein Vier-Jahres-Tief unter die Marke von 60 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) gerutscht war, lagen die Notierungen am Freitag zum Handelsschluss bei knapp unter 63 US-Dollar. Zwar war der Ölmarkt im Mai um Stabilisierung bemüht, dennoch ging es bei den Heizölpreisen im abgelaufenen Monat weiter bergab.
Die höchste Notierung wurde am 19. Mai festgestellt, als für 100 Liter Heizöl im bundesweiten Durchschnitt 89,26 Euro zu zahlen waren. Den wiederum günstigsten Preis im Wonnemonat gab es zum Monatsbeginn am 5. Mai, als 85,72 Euro für 100 Liter an den Heizölhandel zu überweisen waren.
Seit ihren Mitte Januar markierten Höchstständen befinden sich sowohl die börsengehandelten Ölpreise, als auch die Heizölpreise im Inland im Rückwärtsgang.
Der Durchschnittspreis für 100 Liter Heizöl belief sich im Januar auf 100,55 Euro, lag im März bei nur 93,99 Euro, betrug im April 90,13 Euro und im Mai nur noch 87,20 Euro.
Ölpreisentwicklung im Mai von der Geopolitik…
Der Mai war zum einen von den laufenden Gesprächen zwischen dem Iran und den USA um das Atomprogramm des Mullah-Staates sowie von der erwarten Ausweitung des Ölangebots durch die OPEC geprägt.
Die USA und der Iran verhandeln seit April über ein mögliches neues Atomabkommen, indem Washington den kompletten Verzicht des Iran auf eine Urananreicherung fordert. Die fünfte Runde der Gespräche hatte am vergangenen Freitag in Rom stattgefunden.
Unterdessen könnten sich neue Entwicklungen als preisstützend erweisen, die Ende des Monats an den Ölmärkten in den Fokus rückten. Dabei hat US-Präsident Trump Russlands Präsident Putin wegen der jüngsten Angriffe auf zivile Ziele in der Ukraine deutlich kritisiert und neue Sanktionen angedroht. Diese dürften höchstwahrscheinlich den russischen Energiesektor treffen.
…und Spekulationen um Förderausweitung der OPEC geprägt
Am Samstag wurde nun auch offiziell, was an den Ölmärkten im Verlauf des Monats längst eingepreist wurde: Die Ölförderländer unter Führung Saudi-Arabiens einigten sich darauf, im Juli täglich 411.000 Barrel zusätzlich auf den Markt zu bringen.
Damit wird das Ölkartell trotz Vorbehalten ihres Mitglieds Russland die Ölförderung zum dritten Mal in Folge erhöhen. Der vor zwei Monaten eingeleitete Kurswechsel, der zu einem Einbruch der Rohölpreise geführt hat, könnte den Preisverfall noch zu verstärken.
Heizölpreise weiter unterhalb des Vorjahresniveaus
Angesichts des im Mai zu beobachtenden Rückgangs, bewegen sich die Heizölpreise selbst unter Berücksichtigung der zu Jahresbeginn hinzugekommenen höheren CO2-Abgabe, die mit knapp 2,70 Euro für 100 Liter Heizöl zu Buche geschlagen hatte, derzeit weiter unterhalb ihres Preisniveaus aus dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum und weiterhin nahezu exakt auf dem in 2023 festgestellten Preislevel.
Von ihrem am 13. Januar bei 105,19 Euro markierten Jahreshoch sind die Heizölpreise im Bundesgebiet bis Ende Mai um 18,0 % auf aktuell 86,23 Euro gefallen.
Die genannten Heizölpreise beziehen sich stets auf den deutschlandweiten Durchschnittspreis bei einer Bestellung von 3.000 Liter Heizöl Standard schwefelarm inklusive 19% MwSt. Außerdem fallen durch Transportkosten die Preise regional unterschiedlich aus. Stand der Preise 30.05.2025
Source: Futures-Services