Die Lage an den europäischen Energiebörsen bleibt weiterhin angespannt. Nun klettern Rohölpreise auf Langzeithochs und scheinen im Hinblick auf den bevorstehenden Winter noch ordentlich Potenzial nach oben zu haben. Denn bis die Rohölquellen wieder die gleichen Mengen, wie vor der Pandemie produzieren, wird wohl noch ein wenig dauern und stellt so manche Erdölförderländer vor große Herausforderungen.
Rohöl aus der Nordsee auf Höhenflug
Das europäische Nordsee-Rohöl der Sorte „Brent“, befindet sich schon seit längerem auf einem wahrhaften Höhenflug. Allerdings ist dies nur bedingt wegen der steigenden Nachfrage, nachdem coronabedingte Lockdowns in Europa weitgehend aufgehoben wurden und das Verkehrsaufkommen wieder auf Vorkriesenniveau steigt.
Denn nun kommt das verteuerte Erdgas erschwerend hinzu. Da Erdgas in der Regel als Nebenprodukt bei der Rohölförderung produziert wird, ist auch hier die Produktion im letzten Jahr schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. Doch anders als bei Rohöl, wird Erdgas hauptsächlich zur Wärmeerzeugung genutzt und die Nachfrage hängt nicht so stark vom Verkehrsaufkommen ab. Nun sind die Erdgasvorräte fast 80% unter Normalniveau für Oktober.
Das knappe Angebot mit der steigenden Nachfrage, hat die Erdgaspreise um 450% seit letztem Jahr steigen lassen. So sehr, dass Stromerzeuger teilweise nun auch auf Flüssigtreibstoff umsteigen. In Kombination mit den Analaufschwierigkeiten vieler großer Erdölproduzenten, hat die knappe Lage am Erdgasmarkt die Preise an den Ölmärkten wieder deutlich zulegen lassen.
Ausblick
Heizölpreise werden heute teurer als noch am Freitagmorgen erwartet. Händler rechnen mit einer Verteuerung von ca. +0,90 bis +1,10 Euro pro 100 Liter.
Source: Futures-Services