Die Ölpreise zeigen sich nach der gestern erfolgten Achterbahnfahrt heute im frühen Handel gegenüber ihren gestrigen Schlussständen nahezu unverändert. Öl der Atlantiksorte Brent hatte am Mittwoch mit einem Minus von 47 Cent oder 0,7 % bei 64,91 Dollar pro Barrel den Handel beendet, während sich US-Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) um 46 Cent oder 0,7 % auf 61,57 Dollar verbilligte.
Sorge vor iranischem Angriff treibt Ölpreise nur kurzfristig
Gestern hatten die Ölpreise zeitweise deutliche Gewinne verbucht, nachdem der US-Nachrichtensender CNN US-Geheimdienstinformationen zitierte, wonach Israel einen Angriff auf iranische Atomanlagen vorbereiten würde. Ein Angriff Israels würde jegliche Fortschritte in diesen Verhandlungen behindern und zu Spannungen im Nahen Osten beitragen, der etwa ein Drittel der weltweiten Erdölversorgung liefert.
Gespräche werden in Rom fortgesetzt
Erst nachdem Omans Außenminister erklärt hatte, dass noch in dieser Woche eine neue Runde der Atomgespräche zwischen dem Iran und den USA stattfinden werde, beruhigte sich die Lage an den Ölmärkten und die Preise stabilisierten sich. Die nächste Runde der Verhandlungen zwischen dem Iran und den USA soll nun am Freitag in Rom stattfinden.
USA melden überraschend hohe Ölbestände
Ins Rutschen gerieten die Ölpreise am gestrigen Nachmittag dann aufgrund negativer Daten der US-Regierung zu den Lagerbeständen an Rohöl, Benzin und Destillaten. Wie Daten der Energy Information Administration (EIA) zeigten, stiegen die Rohölvorräte um 1,3 Millionen Barrel (159 Liter). Im Vorfeld hatte der Markt mit einem deutlichen Rückgang der Vorräte gerechnet, der je nach Umfrage in einer Höhe von 0,8 Millionen bis 1,85 Millionen Barrel erwartet wurde.
Während die steigenden Lagerbestände in den USA kurzfristig durchaus Anlass zur Sorge im Hinblick auf die Ölnachfrage in der größten Volkswirtschaft der Welt geben, geht man am Markt davon aus, dass die nach dem Memorial Day (26. Mai) beginnende Sommerreisezeit zu einem Abbau der Lagerbestände führen wird.
G-7-Verbündete erwägen Verschärfung der russischen Ölpreisobergrenze
Unterdessen hat Großbritannien gestern seine Verbündeten in den G7 dazu aufgefordert, einer Senkung der Preisobergrenze für russisches Öl zuzustimmen. Demnach sei dieser Schritt notwendig, um weiteren Druck auf Präsident Wladimir Putin auszuüben, damit Russland den Krieg in der Ukraine beende.
Nach den derzeitigen Bedingungen der Preisobergrenze, die auf 60 Dollar festgelegt ist, können westliche Betreiber Öl aus Russland nur dann versichern und transportieren, wenn es unterhalb der Preisschwelle gekauft wird.
Heizölpreise mit leichten Abschlägen
Obwohl aktuell im frühen Handel Preisaufschläge bei Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, brauchen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal -0,30 Euro bis -0,60 Euro pro 100 Liter weniger zu bezahlen als noch zur Wochenmitte.
Source: Futures-Services